Seit nunmehr 21 Jahren wird in Hohenems über einen Neubau einer Rettungszentrale diskutiert.
Im Jahre 1994 wurde das Rote Kreuz aufgrund Platzmangel vom Krankenhaus in jenes Gebäude verlegt, in dem es bis dato seine Räumlichkeiten hat.
Damals wurde das Ganze als Provisorium geschaffen; ein Neubau sollte sodann erfolgen.
Die Jahre zogen ins Land und nichts geschah.
Im Jahre 2000 wurde das bereits damals baufällig Neudörferhaus (Kaiserin-Elisabeth-Straße 8) von der Stadt an das Rote Kreuz verkauft. Das Rote Kreuz sollte das Haus auf eigene Kosten zum Rettungsmuseum umwandeln; da dies jedoch aus wirtschaftlicher Sicht nicht durchzuführen war, wurde der Plan von der Stadt Hohenems gemeinsam mit dem Roten Kreuz auf Eis gelegt.
Die Stadt Hohenems hatte darauf folgend kein Interesse mehr am Neudörferhaus, auch nicht an einem Rückkauf zum symbolischen Preis von einem Schilling.
Es war und ist somit seither Problem des Roten Kreuzes.
Nun haben sich die Vertreter der Gemeinden Hohenems, Altach, Götzis, Koblach und Mäder im Jahre 2014 darauf geeinigt, die Rettungszentrale Hohenems neu zu bauen.
Die Kosten hierfür betragen ca. 2,2 Millionen Euro, wovon alleine 750.000 Euro für die Sanierung des Neudörferhauses gedacht sind. Die Stadt Hohenems hat die Kostengarantie für darüber hinausgehende – derzeit nicht abschätzbare – Renovierungskosten des Neudörferhauses übernommen.
Nun war aufgrund des Platzmangels die Parkplatzsituation ein Thema; nicht nur dass in der Kaiserin-Elisabeth-Straße keine Parkplätze vorhanden sind, es können aufgrund des Platzmangels auch keine neuen gebaut werden. Zudem kann auch der bisher genutzte Parkplatz beim Krankenhaus nicht weiter genutzt werden.
Das bedeutet konkret, dass sowohl die Mitarbeiter des Krankenhauses, als auch die Mitarbeiter des Roten Kreuzes und der Bergrettung keinerlei Parkmöglichkeiten haben.
Da dieses Thema vom Bürgermeister der Stadt Hohenems nicht aufgegriffen wurde, holte man das Land zur Hilfe. Dieses erkannt die Brisanz der Situation und entschied prompt auf kurzem Wege, dass eine Tiefgarage gebaut werden soll. Verschiedene Architekten sahen sich die Sache an und man kam einhellig zu dem Schluss, dass die Tiefgarage nur im Bereich des Neudörferhauses zu bauen ist.
Es kam auch der Vorschlag einer Überbauung des Hauptparkplatzes auf; dies war jedoch aus Kostengründen vollkommen unmöglich.
Nun ist also ein vom Roten Kreuz initiiertes, vom Land finanziertes Konzept vorhanden, mit dem sämtliche Parkplatzprobleme gelöst werden würden und der Stadt Hohenems keinerlei Mehrkosten entstehen.
Einziger Leidenspunkt: Das Neudörferhaus muss abgerissen werden. Nun erkennt das Rote Kreuz selbstverständlich (vermutlich besser als alle anderen) die Verdienste von Dr. Neudörfer. Ein Andenken soll gewahrt bleiben; so will es das Rote Kreuz.
Die Stadt Hohenems allerdings will das Neudörferhaus in ein Spint und Lagergebäude für das Rote Kreuz und die Bergrettung umwandeln; im bereits vorliegenden Plan sind keinerlei Vereinsräumlichkeiten im Neudörferhaus untergrebracht.
Das Rote Kreuz will Dr. Neudörfer ein passendes Andenken errichten; nicht ein Lagerhaus.
Es bleibt sich zu fragen, ob es wirklich im Sinne von Dr. Neudörfer gewesen wäre, die Rettungskräfte zu Gunsten der Erhaltung seines Hauses im Regen stehen zu lassen.
Das ist übrigens keine Polemik: Der von der Stadt vorgelegte Plan sieht keine Verbindung von Neudörferhaus und neuem Betriebsgebäude der Rettung vor; die Mitarbeiter müssten tatsächlich im Regen hin und her laufen.
Joachim Jochum
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16:17
Mario Lechner, Stadtverwaltung Hohenems
Sehr geehrter Herr Jochum!
Ihr Beitrag im VN-Bürgerforum zum Neudörfer-Haus enthält leider einige Punkte, die nicht den Tatsachen entsprechen.
Sie behaupten etwa, es gäbe einen von der Stadt Hohenems vorgelegten Plan, der „keine Verbindung von Neudörferhaus und neuem Betriebsgebäude der Rettung“ vorsehe.
Es gibt keinen Plan, da dieser erst ein Ergebnis des Architekturwettbewerbs sein wird. Dieser wird im Übrigen gegebenenfalls vom Roten Kreuz ausgeschrieben und nicht von der Stadt. In Wirklichkeit ist es eigentlich genau umgekehrt: Die bisherigen Ausschreibungsunterlagen des Roten Kreuzes hielten fest, dass keine Verbindung zwischen den Gebäuden erwünscht sei. Es war die Stadt die darauf hinwies, dass eine solche sinnvoll wäre.
Da es eben noch keine Pläne gibt, ist es auch unrichtig, wenn Sie behaupten, die Stadt wolle das Neudörfer-Haus zu einem “Spint- und Lagergebäude” machen. Das Haus und das Grundstück gehören dem Roten Kreuz, dieses ist gegebenenfalls Bauherr und auch für die Planungen verantwortlich. Angedacht ist eben, mit einem Architekturwettbewerb Vorschläge für gute Lösungen einzuholen. Anders als in den Vorarlberger Nachrichten angeführt, war es das Rote Kreuz und nicht die Stadt, die den Wettbewerb aussetzte.
Mario Lechner, Stadtverwaltung Hohenems
21:12
Joachim Jochum
Sehr geehrter Herr Lechner,
die von mir – wohlgemerkt persönlich aus meiner Warte als freiwilliger Sanitäter, der seit über 10 Jahren tausende Stunden für die Bevölkerung unentgeltlich und ohne Dankeschön geleistet hat – vorgebrachten Punkte entsprechen sehr wohl den Tatsachen. Ich selbst bin in das Projekt maßgeblich involviert.
Es gibt Ausschreibungsunterlagen, die hauptsächlich – aus Kostengründen – von der Stadt Hohenems vorgegeben wurden. Zugegebenerweise liegt die Ausschreibung beim Roten Kreuz, da haben Sie recht. Wenn jedoch die Sanierung des Neudörferhauses einen Großteil, nämlich € 750.000,00 von insgesamt € 2.180.000,00 verschlingt, ist die Behauptung, dass das Rote Kreuz die Ausschreibungsunterlagen selbstverantwortlich erstellt, eine Augenauswischerei.
Wenn wir die für die Renovierung des Neudörferhauses “reservierten” € 750.000,00 für einen Neubau investiert werden könnten, würden die tatsächlich benötigten Räume geschaffen werden. Dass diese – für die Renovierung des Neudörferhauses – aufgewendete Summe den Kosten für eine neue Kubatur gleicher Größe ebenfalls aufgewendet werden müssten, stimmt nicht, dies wäre wesentlich kostengünstiger. Dies ergibt sich ganz einfach aus der Kubikmeterberechnung.
Insofern ist der Plan also doch von der Stadt Hohenems vorgegeben.
Wenn nun dieses Neudörferhaus – auf Drängen der Stadt Hohenems – in einen Neubau integriert wird, bleibt schlichtweg keine andere Möglichkeit, als dies in ein Spint- und Lagergebäude umzuwandeln. Wir haben hauptberufliche Mitarbeiter und müssen eine Arbeitsstätte schaffen, die den arbeitsschutztechnischen Erforderungen entspricht. Dazu ist das Neudörferhaus nicht geeignet; es kann also nicht für Garagen, Büros, Schulungsräume und Aufenthaltsräume genutzt werden; was bleibt sind Lager und Spints.
Insofern ist es also auch richtig, wenn ich behaupte, dass die Stadt Hohenems, das Neudörferhaus in ein Spint- und Lagergebäude “umrüsten” will. Dies wurde in Besprechungen aus so kommuniziert; sowohl von uns als Bedenken als auch von der Stadtvertretung, welche mitgeteilt hat, dass wir ja die Spint- und Lagerräumlichkeiten dort unterbringen können.
Das Neudörferhaus steht – wie Sie richtig erkannt haben – im Eigentum des Roten Kreuzes; wenn wir jedoch aufgrund der finanziellen Ausgestaltung und der Unwilligkeit die selbe Summe, welche für die Renovierung aufgewendet werden soll, diese Summe in die Renovierung stecken müssen, bleibt uns schlichtweg keine andere Möglichkeit übrig.
Dies ist nicht unsere Schuld. Wir wollen Dr. Neudörfer ein passendes Andenken schaffen. Nicht ein Spint- und Lagerhaus. Wir wollen dass der Gedanke von Dr. Neudörfer – nämlich die Liebe zum Menschen – fortgeführt wird; deshalb haben es die Freiwilligen verdient eine ordentlich Unterkunft zu kriegen. Nicht im Regen stehen gelassen zu werden. Nicht die zweitbeste Lösung. Freiwilligkeit ist das höchste Gut. Darum ist das auch unser Motto.
Aus Liebe zum Menschen.
Der Grundsatz des Roten Kreuzes.
Joachim Jochum
14:55
TJ
Was hat dieser Punkt bitte hier im Bürgerforum verloren?
Fakt ist doch, dass Rote Kreuz hat mit dem Neudorferhaus in all den Jahren nichts gemacht außer es sich selbst zu überlassen.
Ihre Aussage Herr Jochum Ich zitiere “der seit über 10 Jahren Tausende Stunden für die Bevölkerung unentgeltlich und ohne Dankeschön geleistet hat”
Stößt mir ziemlich sauer auf, wieso sind sie eigentlich beim Roten Kreuz? Ich stelle vermehrt fest das die Grundsätze des Roten Kreuzes die sie eigentlich beherrschen sollten, solchen Aussagen die sie tätigen widersprechen, wie vieles andere auch das von ihren Kollegen gemacht wird, steht im Widerspruch zu den Grundsätzen.
Die Rettungsabteilung Hohenems leistet sicher einen wichtigen Dienst an der Allgemeinheit, aber in der Vergangenheit (Das war vor ihrer Zeit) wurde mehrfach darauf hin gewiesen, dass das Gebäude in dem sich die Rettung aktuell befindet zu klein wäre und es wurden auch Alternativen genannt die besser wären, welche aber seitens der Rot Kreuz Abteilung Hohenems ausgeschlagen wurden.
Immer nur zu Fordern aber nie selbst initiative zu zeigen ist leider in der heutigen Zeit zur Normalität geworden.
Ich bin selber seit 1988 als Freiwilliger beim Roten Kreuz wie sie tätig und lassen Sie sich von mir etwas sagen, einer der Grundsätze des Roten Kreuzes ist “Unparteilichkeit” ich würde sagen das Sie gegen diesen Grundsatz verstoßen haben. Ihr Verhalten ist inakzeptabel
Wenn man etwas möchte muss man auch etwas tun bzw. bereit sein etwas dafür zu tun, hören Sie oder die Personen in deren Auftrag sie handeln, auf zu Fordern tun sie etwas um die Situation zu verbessern oder zu verändern, es gibt Dienststellen im Land die einen Neubau aus Eigeninitiative gestemmt haben mit minimaler Unterstützung umliegender Gemeinden.
Vielleicht sollte das Rote Kreuz mal über Dienststellen Zusammenlegung nachdenken, im Vergleich zu anderen Bundesländern wäre dies eine Überlegung wert.
Und überlassen Sie die Politik den Politikern
21:16
Horwath Martin
Sg. Herr Jochum,
wäre es vielleicht auch im Sinne des Roten Kreuzes auch mit
Ihren zukünftigen Nachbarn ihre Baupläne zu besprechen.
Wie sie sicher wissen bauen sie direkt in einem Wohngebiet.
Ein betroffener Nachbar.
12:11
VN Redaktion
Dieses Thema wird bereits in einem anderen Bürgerforums-Beitrag behandelt: http://buergerforum.vol.at/report/neubau-rettun...
Mit freundlichen Grüßen
die VN-Redaktion