Feldkirch und umweltfreundlich? Gelöst

Tafernstraße 64, 6800 Feldkirch, Österreich (47.2590998,9.623358000000053)
27.06.2019, 16:25

Entlang der Bahnlinie unter anderem vorbei am Sportplatz Amberg wird in regelmäßigen Abständen der Grün/Wiesenstreifen zur Bahn kurz vor der Blüte abgemäht. Eben noch freut man sich über Wiesenblumen, die bei uns schon Seltenheitswert haben, im nächsten Augenblick sind sie schon weg. Das kann doch den Bahnbetrieb nicht stören. Arbeitsbeschaffung? Ok, dann versteh’ ich es zumindest. Bienenfreundlich ist das aber auch nicht.

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5 Kommentare

  1. 29. Juni 2019
    16:42
    Sparefroh

    Das sind wir doch gewohnt, daß die ÖBB selten bis nie was sinnvolles machen. Die 6 Milliarden Euro Steuergeld müssen aber irgendwie verbraten werden, denn vor dem Kunden heisst es immer nur, wir müssen sparen…sparen…sparen…

  2. 12. Juli 2019
    14:17
    Eisenbahner

    Das Mähen der unmittelbaren Bahntrasse hat mehrere Gründe. Es ist zwar Schade um die Blumen, allerdings erfüllt dieser Schnitt einige wichtige Punkte, welche auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Ein Grund ist sicher, dass Wildtiere nicht so nah an die Bahntrasse herangehen bzw. diese zügiger überqueren. Hohes Gras könnte die Tiere dazu bewegen abzusitzen bzw. sich zu verstecken und somit vom herannahenden Zug erfasst werden. Ein weiterer Punkt ist das Gleisbett an sich. Pflanzenbewuchs fördert die Humusbildung und dieser setzt den Schotter zu. Das Gleisbett bleibt feucht und die darin befindlichen Eisenbahnschwellen aus Holz beginnen schneller zu faulen. Zudem zerstört die Wurzelbildung der Pflanzen die Bahntrasse. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Brandgefahr. Vorallem in den heißen Sommermonaten trocknet die Vegetation, insbesondere Gras und Blumen aus und werden dürr. Um Wald- und Böschungsbrände, welche durch das Bremsen der Züge immer wieder verursacht werden, möglichst gering zu halten wird vorab gemäht. Das Schienennetz ist rießig und es muss überall gemäht werden. Man kann also nicht sagen wir lassen es noch stehen und kommen ein anderes mal wieder. Das würde sich nicht ausgehen bzw. wäre es sehr aufwändig. Die Trassen werden darum so breit ausgemäht, damit keine Bäume nahe der Schiene wachsen können. Diese würden wieder die Oberleitung bei Sturm gefährden. Ich hoffe Sie verstehen das Thema Mähen jetzt etwas besser.

  3. 22. Juli 2019
    11:22
    VN Redaktion

    Die VN-Redaktion hat sich mit der ÖBB in Verbindung gesetzt und folgende ausführliche Antwort erhalten.

    Grundsätzlich hat ein sicherer und reibungsloser Bahnbetrieb für unsere Kundinnen und Kunden oberste Priorität. Die Mäharbeiten der Bahndämme in Vorarlberg wurden von den ÖBB an einen externen Dienstleister vergeben mit der Auflage, diese zwei Mal pro Saison zu mähen. Gleichzeitig nehmen die ÖBB den Artenschutz sehr ernst. Wir teilen den „bienenfreundlichen Zugang“ und unterstützen das Fortbestehen dieser wichtigen Bestäuber.
    So trägt beispielsweise das Projekt „Blühende Landschaften“ aktiv zum Schutz der Bienen bei. Denn die ÖBB sind einer der größten Grundbesitzer des Landes. In vielen Fällen reichen diese – oftmals historischen und nicht mehr betriebsnotwendigen – Areale von den Gleisanlagen weit in die umgebende Landschaft hinein und eignen sich dank ihres abwechslungsreichen Flächenmixes ideal für die ökologische Aufwertung. Im Rahmen des Projekts „Blühende Landschaften“ wurden von Lehrlingen der ÖBB Wildbienen- und Nützlingshotels entlang von Bahndämmen errichtet. Als Standorte werden dafür unter anderem Flächen rund um ÖBB-Lehrlingsheime, Lehrwerkstätten, Verkehrsstationen, an Kraftwerksstandorten bzw. Flächen, die der Energieversorgung dienen, ausgewählt. Zudem wird die jeweilige Umgebung rund um diese Hotels bienenfreundlich gestaltet, wie etwa durch die Aussaat von Futterpflanzen und die Verbesserung des Blütenangebots oder es wird nicht gemäht.

    Gleichzeitig erreichen uns auch immer wieder Anfragen bzw. Beschwerden von Gemeinden und Anrainern, wenn der Bewuchs der Bahndämme z.B. auf Radwege hineinreicht und das Landschaftsbild beeinträchtigt. Wir werden im Fall Feldkirch-Amberg prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, ev. später oder weniger zu mähen, bitten aber auch zu berücksichtigen, dass die Arbeiten aufgrund des Gesamtumfangs und des Aufwandes in den festgelegten Abschnitten in einem bestimmten Zeitraum erfolgen müssen.

    Besten Dank für die Meldung,
    die VN-Redaktion

  4. 05. August 2019
    21:16
    Al,_Fredo

    Das ist ein ziemlicher Unsinn, Sparefroh obwohl ich auch eher gegen das Abmähen bin.

  5. 20. August 2019
    16:19
    U.

    Für die Ab- und Erklärung bedanke ich mich. Der Gedanke mit dem etwas späteren Abmähen nach der Blütezeit ist sicher ein guter Ansatz. Vielleicht klappt‘s ja. Danke nochmals!

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