Fragwürdiges Polizeischul- Aufnahmeverfahren!
Unsere Tochter (19 Jahre, Musikgymnasiumsabsolventin) nahm heuer am Polizeischul- Aufnahmeverfahren in Vorarlberg teil und zählte aufgrund der erreichten Punktezahl und des Erlangens der Leistungsstufe in allen sportlichen Disziplinen zu den besten BewerberInnen!
Um den gewünschten Aufnahmekriterien zu entsprechen, unterzog sie sich der geforderten, für sie sehr schmerzhaften Augen- Lasek- Laser- OP, welche sie ausschließlich für die Polizeischule machte, welche in ihrem Alter umstritten ist und uns über 2000 Euro kostete!
Unsere Tochter wurde letztes Jahr im Schlaf von einer Königswespe direkt in den Kopf gestochen. Sie reagierte darauf mit Schwellung und Juckreiz, zeigte jedoch zu keinem Zeitpunkt eine lebensbedrohliche Reaktion, hatte weder Atemnot, noch Kreislaufprobleme…! Beim Test im LKH kam heraus, dass sie sich in einer Grauzone befindet, bei einem weiteren Test wurde eine „leichte Wespenallergie“ festgestellt (RAST- Klassenbestimmung lediglich Wert 2 von 6), sie verbrachte in Absprache 5 Tage stationär im LKH, um sich einer Rush- Hyposensibilisierung zu unterziehen! Die Erfolgsquote liegt bei dieser Behandlung laut Apothekerkammer sogar bei bis zu 100%! Die Ärzte empfehlen jedoch, zur Sicherheit ein Notfallset mitzuführen.
Die Polizeipressesprecherin schreibt in einem Artikel (Februar 2015), dass die Schwere einer Allergie über Aufnahme/ Nichtaufnahme entscheidet!
Allergien werden in den Aufnahmekriterien der LPD übrigens nicht einmal erwähnt!
Die Beamten forderten eine Bestätigung des HNO- Arztes, welche beinhalten sollte, dass keine Dauermedikation und kein Notfallset mehr notwendig sind.
Ein Notfallset hatte unsere Tochter noch nie und eine Dauermedikation auch nicht!
Eine Woche vor der Augen- OP
sendeten wir eine E-Mail an die LPD, um Gewissheit zu bekommen, ob die Allergie nun ein Ausschlussgrund ist oder nicht, denn dann hätten wir die OP abgesagt!
Darauf kam keine Antwort.
Die Begründung für die Nichtantwort ist laut LPD-V das Datenschutzrecht.
Wir wollten nur ein klares Ja oder ein Nein!
Wenn diese Allergie nun so schwerwigend bis lebensbedrohlich ist, müsste das doch von vornherein klar definiert- und vor allem gesetzlich verankert sein!!!
Nachdem unsere Tochter das gesamte, kostspielige, zeitaufwendige Aufnahmeverfahren absolviert hatte, erhielt sie Ende Juli eine Absage.
Sie sei aus gesundheitlichen Gründen als Exekutivbeamtin nicht geeignet!
Was uns gefehlt habe, sei ein Fürsprecher oder eben ein Arzt, der das mit dem Notfallset anders hätte schreiben sollen…..?!
Als wir einen Gesprächstermin mit den zuständigen Beamten wollten, wurde uns dieses zuerst verweigert, ebenso die Telefonnummer des Polizeiarztes! Der Polizeidirektor war zu diesem Zeitpunkt gerade im Urlaub und sein Stellvertreter auf Dienstreise.
Erst nach Erkundigung seitens des Landes (kann aus polizeirechtlichen Gründen nicht weiterhelfen) bot man uns ein “Verständnisgespräch” an.
Für diese Vorgangsweise haben wir aber absolut kein Verständnis:
Unsere Tochter so auflaufen zu lassen, sie dem OP- Risiko auszusetzen, ihre Energie, Zeit, Nachkontrollen,… machen zu lassen, sie dem ganzen, umfangreichen, intensiven Prüfungsverfahren zu unterziehen, sie zu den Besten zu zählen, uns so viel zahlen zu lassen,…. und sie dann abzulehnen, uns das Gespräch zu verweigern,…
Unserer Tochter hat man den Geschmack an ihrem „Traumberuf Exekutivbeamtin“ jedenfalls gründlich verdorben!
Es fällt uns unheimlich schwer, all das so stehen zu lassen, zumal unsere Tochter nach der OP mehrere Tage mit Schmerzen in ihrem abgedunkelten Zimmer lag!
Leider fehlen uns als “kleinbürgerliche” Familie die Mittel, um um unser Recht “kämpfen” zu können…
So bleibt uns derzeit nur dieser Weg, zukünftigen BewerberInnen für die Polizeischule zu raten, sich alles sehr, sehr genau zu überlegen!
Unsere Enttäuschung ist wirklich groß!
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17:35
AQOS
:’(
18:20
kopfhoch
Gut gejammert ist schon halb gewonnen?
12:53
VOL.AT Redaktion
Wir von VOL.AT sind auf Ihre Geschichte aufmerksam geworden und werden dem nachgehen.
Ich würde mich freuen, wenn Sie sich mit mir in Verbindung setzen könnten.
Mit freundlichen Grüßen,
Matthias Rauch
Redaktion VOL.AT
Russmedia Digital GmbH
A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1
T +43 676 88 005 713
matthias.rauch@russmedia.com
http://www.vol.at
18:30
Katharina J.
@kopfhoch: Unnötiger Kommentar! Wenn Sie wüssten wie es ihr wirklich gegangen ist wären Sie jetzt ganz leise!
Sein Sehvermögen aufgrund mangelnder Kommunikation seitens der Polizei aufs Spiel zu setzten ist alles andere als gut gejammert!
17:54
king
ach ja, 2000 euro für die augen OP aber sonst nichts haben.
na ja.
15:55
ErstLesenDannKommentieren
@king: Ich kann aus keinem einzigen Satz dieses Berichts entnehmen, dass sie jammern weil sie “sonst nichts haben”, aber man kann sich auch alles an den Haaren herbei ziehen!
Hier steht lediglich, dass sie als “Kleinbürger” keine Mittel haben, um um ihr Recht zu kämpfen – Wir sprechen hier nicht von Anwaltskosten in Höhe von 100 oder 1000 Euro, sondern von einem Prozess der sich über Monate, wenn nicht sogar Jahre hinauszögern kann. Dass sich das ein Normalverdiener nicht leisten kann müssen wir hier wohl nicht in Frage stellen!
17:20
sunny
Schade, dass es in unserem Ländle solche Geschichten gibt und “NormalbürgerInnen” ohne Rang und Namen; ohne Fürsprecher…, die Hände gebunden sind!
Wie stellen sich die Zuständigen und auch die Politiker unseres Landes die Zukunft der LPD…, vor?
Ist es denn völlig egal, wenn man junge Erwachsene so “verheizt”?
22:06
Tea
Mutige junge Dame, weiter so! Nur nicht unterkriegen lassen! Hoffentlich gibt ihre Geschichte der LPD und auch den PolitikerInnen des Landes zu denken…
16:47
THomaS
Klingt zwar hart, aber niemand hat gesagt, dass ihre Tochter diese OP machen soll bzw. muss.
Wenn es jedoch aufgrund ihrer Sehschwäche nötig war um eine Chance bei der Bewerbung zu erhalten, dann ist das jedoch immer noch die eigene Verantwortung.
Niemand hat gesagt, nur wenn man gut sehen kann, dass man dann für den Polizeidienst geeignet ist.
16:01
Elke
Hallo ThomaS!
Bin das erste Mal auf dieser Seite und da ich selbst Interesse an diesem Beruf habe, dachte ich mir ich lese mal “gründlich”….
Obwohl die Sache ja schon ein paar Monate her ist, erschreckt es mich, wie da umgesprungen wurde! Diese Anwärterin hat laut Bericht alles gemeistert, um dann aus nicht nachvollziehbaren Gründen eine Absage zu bekommen.
So etwas ist ungeheuerlich und drängt mich, meine Entscheidung, mich zu bewerben nochmals zu überdenken…
19:44
SabineS
Hallo THomaS,
Habe den Bericht gründlich gelesen, du auch? – Ich denke nicht.
Der Bericht ist sehr ausführlich geschrieben und es wird betont, dass es für Bewerber/Innen, die in den Exekutivdienst wollen strenge Vorgaben bezüglich der Sehkraft gibt!
Mit 19 setzt sich niemand dem Risiko einer Augenlaser OP aus, wenn es nicht unbedingt notwendig ist! Aus eigener Erfahrung weiß ich wie schmerzhaft das ist und zudem sehr umstritten und gefährlich – also bitte denken Sie in Zukunft besser nach bzw. lesen Sie genau nach bevor Sie ihren Senf dazu geben!
09:42
Schreck
Die Neuaufnahmen stehen an! Dafür macht die LPD Vorarlberg auch tüchtig Werbung!
Habe mal nachgesehen, ob sich bezüglich Aufnahmekriterien etwas geändert hat! Siehe da: Trotz all den Geschehnissen bezüglich Allergien, von denen mehrere Bewerber berichtet haben, steht über Allergien (Heuschnupfen, Wespen,…) nach wie vor nichts in den Aufnahmekriterien!
Wer weiß, vielleicht ist es heuer, da die LDD aufgrund der politischen Lage ja deutlich mehr Personen einstellt, erlaubt, Allergien zu haben!…? Man kanns ja richten, wie mans braucht!!!
Ein Wahnsinn, was da im Lande abgeht!
Noch wahnsinniger, dass es anscheinend all jenen Politikern, die vielleicht was zu sagen hätten, egal ist!
Wir haben ja genug andere Probleme zu lösen…